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Leinen los!

Autorenbild: Kai-Michael SchmuckKai-Michael Schmuck

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Sonnenaufgang: 08:35 / Sonnenuntergang: 16:16



Das Nordkap ruft. In echt. Und im Moment hören noch alle freundlich zu!
Das Nordkap ruft. In echt. Und im Moment hören noch alle freundlich zu!

Jeder hat seine eigene Bucketlist. Die einen lassen sich einen Eimer Eisklumpen über den Kopf gießen, andere wollen einmal im Leben den Mount Everest besteigen … ich hingegen wollte schon immer zum Nordkap. Dabei war ich schon vor 47 Jahren ganz kurz davor. Der letzte Urlaub mit meinen Eltern, im Wohnwagen. Gekommen sind wir bis zur kleinen Stadt Mo i Rana (samisch: Måehvie), nur wenige Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises. Dort haben wir die Reise abgebrochen. Der Grund ist nur für diejenigen unter uns zu verstehen, die jeden Samstag ihr Auto mit einem Q-Tip reinigen. Mein Vater war so einer. Er liebte sein Auto und jedes Vehikel, das auf der Rückreise vom Nordkap völlig verdreckt an uns vorbeifuhr, betrachtete er mit großem Argwohn. „Aber nicht mit meinem Auto, basta!“ teilte er mir und meiner Mutter schließlich entschieden mit. Während ich mich verzweifelt in den Wohnwagen zurückzog, drohte meine Mutter mit Scheidung, zumindest aber mit einem einwöchigem Taubstummenfrühstück. Die Diskussion, die sich daraufhin entspann, will ich hier nicht weiter ausführen, nur soviel: Meine Eltern waren bis zum Schluss glücklich verheiratet, ich bin irgendwann aus dem Wohnwagen rausgeflogen und wir sind nicht zum #Nordkap gefahren, sondern ostwärts nach Schweden abgebogen.


Nun also der zweite Versuch, aber anders. Kein Wohnwagengespann, sondern Expeditionsschiff. Wir fahren mit der #Hanseatic #spirit. Wir, das sind Julie, ihre zwei Schwestern Kätzle und Dorti, Lotta und Lisi, deren Töchter, Lisis Freund Philip und Didi, die Schwester von der ebenfalls mitreisendenSusanne, die sich auch nach 10 Jahren noch nicht dazu durchringen konnte, meinen Namen richtig zu schreiben – wegen Schuh Kay, sagt sie. Außerdem dabei Christian, Verleger, Entrepeneur, Chef von Kätzle und ehemaliger Schulkollege meiner Schwester und seine Lebensgefährtin Moni, Leistungssportlerin und Chefin von Lotta. Weiterhin mit dabei sind David, Gastronom der Kleinen Rast und Verleger des #HAMBURGER, Hamburgs größtem Stadtmagazin, das man nur im Stehen lesen kann, weil es aufgeschlagen gefühlt nahezu einen Quadratmeter groß ist, und seine Frau Claudia.


Wie jede Reise startete auch diese mit Kofferpacken. Aber genau da gab es auch schon den ersten Unterschied. Denn hier wird nicht für Mallorca oder oder die Malediven gepackt, sondern für eine Expedition ins ewige Eis, in Gegenden mit bis zu -20 Grad, Eisbergen, Eisschollen und Eisbären. Gefährlich und kalt. Allein meine Roald Amundson Gedenkgaloschen, die ich mir von Kätzle habe aufschwatzen lassen, hätten in meinem Koffer nur noch Platz für eine Unterhose und ein paar Socken gelassen. Aber was soll‘s  … wir haben einfach so viele Koffer mitgenommen, wie wir tragen konnten.


Unsere Anreise war unspektakulär, das Taxi brauchte exakt 10 Minuten, weil wir sozusagen direkt an der Elbe wohnen. Die vier Koffer wurden uns am Terminal freundlich entwendet und in vorauseilendem Gehorsam auf die Kabine gebracht. Ein Begrüßungschampagner gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf alles das, was noch kommen sollte.


Champagner -. Die junge Frau freut sich. Der alte Mann auch.
Champagner -. Die junge Frau freut sich. Der alte Mann auch.

Nachdem alle Mitreisenden unserer Reisecrew eingetroffen waren, enterten wir das Schiff. Unsere Kabine hatte die Nummer 629 und ich muss sagen … wow … sowas hab ich auch noch nicht gesehen. Sehr stylish, Stauraum ohne Ende, alles so intelligent durchdacht, dass uns sofort klar war, dass wir mindestens ein Drittel unsere Gepäcks beim Auschecken in 14 Tagen nicht wiederfinden werden. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, wurden wir durch eine Lautsprecherdurchsage unseres Kapitäns Engeldrum charmant darauf hingewiesen, dass wir nun ablegen. Also alle an Deck, es war saukalt, neblig, knalldunkel und die Hanseatic spirit machte sich unter lautem Tuten langsam auf den Weg, die Elbe abwärts, Kurs #Bergen. Gesehen hab ich nicht viel von der Elbe, weil ich meine Kapuze so tief ins Gesicht gezogen hatte, dass ich die Straßenseite gewechselt hätte, wenn ich mir selbst in der Stadt begegnet wäre. Aber ich schweife ab.


Ein Entrepeneur im Glück: Zigarette, Drink  … und immer eine warme Decke.
Ein Entrepeneur im Glück: Zigarette, Drink … und immer eine warme Decke.

Ein kurzer Zwischenstop auf dem Observation Deck (Deck 8) und der erste Drink (Hot Aperol), danach das erste Abendessen, serviert im HANSEATIC Restaurant (Deck 4), Menü mit mehreren vorzüglichen Gängen. Hin und wieder trieb es einige Nikotinsüchtige unter uns in die sehr gemütliche Raucherlounge – ein Ort, den wir auf der Reise noch das eine oder andere Mal besuchen sollten. Denn an Bord durfte natürlich nur an extra ausgewiesenen Plätzen geraucht werden, versteht sich. Dann noch ein kurzer Besuch in der Observation Lounge (Deck 8), ein weiterer Drink und dann ging es ab in die Kabine.



Wozu die dicke Vorlegematte auf dem Bett? Keine Ahnung, aber auch dafür gab es extra einen schmalen Hochkantschrank zum Verstauen. Genial!
Wozu die dicke Vorlegematte auf dem Bett? Keine Ahnung, aber auch dafür gab es extra einen schmalen Hochkantschrank zum Verstauen. Genial!

Und hier einmal ein besonderes Lob an das Hotelmanagement: Abgesehen von der Flasche Champagner und dem ausgedruckten Plan für den nächsten Tag – ich habe noch nie unterwegs in einem so gemütlichen Bett geschlafen – ausgenommen dem Bett, in dem ich zuhause schlafen darf, wenn ich nicht schnarche. Respekt.

Und gute Nacht.     

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